Mittwoch, 24. August 2016

Ellen Berg "Blonder wird's nicht"

Maja hat sich mit viel Arbeit einen eigenen kleinen Friseursalon aufgebaut, in dem sie mit ihrem Kollegen und guten Freund Jeremy arbeitet. Plötzlich steht jedoch ihre geliebte Tante Ruth vor der Tür und präsentiert ihr ihre neue Auszubildende: Olga ist Russin und läuft herum wie eine aufgetakelte Bordsteinschwalbe. Als dann auch noch Majas pubertierender Sohn Willi auf die schiefe Bahn gerät, ist ihr Leben endgültig aus den Fugen geraten. Mit der Hilfe von Ruth, Olga, Jeremy und einigen weiteren liebenswerten Charakteren versucht sie, Willi vor einer kriminellen Laufbahn zu retten. Doch der steckt schon viel tiefer drin, als sie geahnt hat.
Selten habe ich ein Buch gelesen, dem man so sehr anmerkt, dass die Autorin wirklich jede einzelne Figur uneingeschränkt liebt und schätzt. Sie sind alle sehr bunt und teilweise überdreht, aber bis ins kleinste Detail liebevoll beschrieben, so dass man sie schon nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen hat und sie nicht mehr gehen lassen will. Olgas extrovertierte Art schockiert einen als Leser zwar am Anfang genauso sehr wie Maja und Jeremy, doch schnell merkt man, dass sie das Herz am rechten Fleck hat und entwickelt einen regelrechten Beschützerinstinkt beim Lesen. Dies gilt auch für all die anderen Charaktere, die bis in die kleinste Nebenrolle detailliert ausgearbeitet sind und die Geschichte beim Lesen lebendig werden lassen.
Die Story an sich ist stellenweise etwas abgehoben, aber wenn man sich darauf einlässt und seinen Realitätssinn ein wenig zur Seite schiebt, ist Ellen Bergs „Blonder wird‘s nicht“ ein Buch, das einfach nur Spaß und gute Laune macht. Es ist locker und kurzweilig geschrieben, Langeweile kennt die Geschichte gar nicht, was dazu führt, dass man in einen kleinen Leserausch gerät und gar nicht mehr aufhören mag. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Das Cover finde ich hingegen nicht so gut gewählt, da es das Buch meiner Meinung nach alberner und platter erscheinen lässt, als die Story letztendlich ist. Da ist ein wenig schade für all die wunderbaren Figuren, die sich in der Geschichte tummeln. 

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